CDU Stadtverband Jever

„KI verändert alles: Realität oder Science-Fiction?“

Vortrag zur Künstlichen Intelligenz begeistert Publikum

Ein voller Erfolg war der Gastvortrag von Dr.-Ing. Eric Veith, der auf Einladung der CDU im Schützenhof stattfand. Unter dem Titel „KI verändert alles: Realität oder Science-Fiction?“ zog der Experte zahlreiche Interessierte an und regte zu einer lebhaften Diskussion über die Chancen und Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz an.

Dr.-Ing. Eric Veith referierte bei der CDU Jever. Dr.-Ing. Eric Veith referierte bei der CDU Jever.

Dr. Veith stellte klar, dass das Vordringen der KI unumkehrbar ist und forderte ein verantwortungsvolles Umgehen mit dieser Technologie. „Wir müssen lernen, mit den Chancen und Risiken dieser Technologie umzugehen“, so der Referent.
Aber was genau ist „Künstliche Intelligenz“? Vereinfacht dargestellt ist die KI nichts anderes als ein oder mehrere Computer, die über gigantische Rechenleistungen verfügen, Daten aus allen zugänglichen Quellen sammeln und speichern. Diese Daten können Sprache, Buchstaben, Symbole, Musik oder Bilder (Pixel) sein. Die KI wird darauf trainiert, aus dem verfügbaren Datenmaterial Muster zu erkennen, Vorhersagen zu erstellen und Empfehlungen abzugeben.
Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig und reichen vom Gesundheitswesen über die Logistik bis hin zu Verwaltungen und dem verarbeitenden Gewerbe. Auch die Programmierung in der Robotik wird sich durch die Anwendung von KI deutlich beschleunigen.
Dr. Veith widerlegte die weit verbreitete Angst, dass KI massenhaft Arbeitsplätze vernichten würde, und präsentierte stattdessen praxisnahe Beispiele, die zeigen, wie KI den Menschen entlastet. Besonders eindrucksvoll war die Darstellung, wie KI bei der Erkennung und Behebung von Straßenschäden eingesetzt werden kann. Durch den Einsatz intelligenter Systeme können diese Aufgaben nicht nur schneller, sondern auch kosteneffizienter erledigt werden.
Der alles entscheidende Faktor bei der Nutzung von KI ist und bleibt jedoch der Mensch. Menschen können KI so programmieren und trainieren, dass diese in unsere systemkritischen Infrastrukturen (KRITIS) eindringt, Schwachstellen erkennt und gezielt angreift. Unsere Stromnetze, das Transportwesen und die öffentlichen Verwaltungen waren bereits betroffen. In den letzten Wochen und Monaten haben insbesondere die Attacken staatlicher Akteure aus Russland ein besorgniserregendes Ausmaß angenommen.
Zur Abwehr potenzieller Angreifer setzen Dr. Veith und seine Forschungsgruppe im OFFIS (Oldenburg) auf das Modell der „Selbstlernenden Agenten für kritische Infrastrukturen“. Innerhalb eines Systems operieren unterschiedliche Programme, sogenannte Agenten. Ein Agent sucht gezielt nach Schwachstellen und entwickelt Angriffsstrategien, während ein weiterer Agent Verteidigungsmaßnahmen entwickelt. Beide Agenten übergeben ihre Ergebnisse an einen dritten Agenten, der daraus wirksame Maßnahmen zum Schließen von Schwachstellen vorschlägt oder direkt ins System implementiert.
Dr. Veith warnte ausdrücklich davor, die Forschung an KI zu regulieren: „Niemand weiß, woran irgendwo auf der Welt gerade gearbeitet wird. Wir müssen auf alles vorbereitet sein.“
Der Vortrag von Dr. Veith hat eindrucksvoll verdeutlicht, dass Künstliche Intelligenz nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance für unsere Gesellschaft darstellt. Die Teilnehmer verließen die Veranstaltung mit neuen Erkenntnissen und einem positiven Ausblick auf die Zukunft der Technologie.