CDU Stadtverband Jever

Volles Haus bei Info-Abend der CDU

Mehr als 300 Menschen informieren sich über Energiestrategie

Der große Saal des Schützenhofs in Jever war nahezu voll besetzt. Mehr als 300 Jeveranerinnen und Jeveraner waren der Einladung des Stadtverbandes Jever gefolgt. Dieser hatte zu einer Informationsveranstaltung rund um das Thema Fern- und Nahwärme aus erneuerbaren Energien eingeladen. Ein Thema, das offensichtlich den Nerv der Bürgerinnen und Bürgern getroffen hat. Denn die Verunsicherung – das wurde schnell deutlich – wie man in Zukunft heizen wolle, war groß. Entsprechend waren auch die Erwartungen. „Wir konnten mit diesem Abend sicher nicht alle Fragen rund um dieses Thema beantworten. Aber wir konnten vielen Menschen einen Einstieg ermöglichen oder Orientierung geben“, so der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Bruno Kasdorf.
Insgesamt erklärten vier regionale und überregionale Experten die Vorteile und Herausforderungen eines regionalen Wärmenetzes.

Stadtverbandsvorsitzender Bruno Kasdorf (rechts) begrüßte Jevers Bürgermeister Jan Edo Albers (links) und Experten.Stadtverbandsvorsitzender Bruno Kasdorf (rechts) begrüßte Jevers Bürgermeister Jan Edo Albers (links) und Experten.

Dipl.-Ing. Michael Kralemann vom 3N-Kompetenzzentrum gab einen generellen Überblick zu technischen Möglichkeiten und beantwortete im Anschluss besonders detaillierte Fachfragen.
Die Hans van Bebber GmbH ist auf Großpufferspeicher spezialisiert. Ihr Geschäftsführer Thomas Paes führte aus, dass mit ein bis zwei Speichern der Wärmebedarf für Jever zu decken wäre. Die Speicher können durch unterschiedlichste Energiequellen wie beispielsweise durch Windkraft, Photovoltaik, Biogas oder auch Abwärme befüllt werden. Damit stände Wärme unabhängig vom Zeitpunkt der Erzeugung kontinuierlich für die Nutzung zur Verfügung. Er machte deutlich, dass es jetzt darauf ankommt, sich den neuen Anforderungen zu stellen, sonst würde man abgehängt werden. Die Preise für fossile Energieträger würden unaufhörlich weiter steigen.
Karl Heinz Weber, Altbürgermeister der Samtgemeinde Lathen und Jens Lehmann, Vorsitzender der Nahwärmegenossenschaft Ardorf trugen zu den bei Ihnen realisierten Nahwärmenetzen vor.
Dabei führten sie aus, dass ein Wärmenetz im Grunde einer großen Zentralheizung mit Vorlauf- und Rücklaufleitungen entspricht. Die einzelnen Verbraucher benötigen keine Heizung im klassischen Sinne mehr, sondern nur einen Wärmetauscher.
Die Vorträge der Experten fasste Moderator Hinrich Neumann zusammen und erklärte Fachbegriffe. Jeder sollte an diesem Abend mitgenommen werden. Das zeigte auch die anschließende Fragerunde, bei der jede Frage kompetent und ausführlich von den Experten beantwortet wurde. Herr Weber schlug dabei den Anwesenden auch vor, direkt am Ende der Veranstaltung eine Genossenschaft zu gründen. Er hat mehr als 20 Jahre Erfahrung in Lathen gesammelt und kennt die Tücken bei der Planung eines so großen Projektes. „Die Fehler, die wir gemacht haben, müssen Sie nicht wiederholen“, sagte der Emsländer und verband dies mit der Zusage stets als Ansprechpartner bereit zu stehen.
Kasdorf zeigte sich am Ende des Abends zufrieden: „Heute haben wir den Stein angeschubst. Ins Rollen bekommen wir ihn aber nur gemeinsam. Rat, Verwaltung und vor allem die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Jever. Diesen Weg Richtung Zukunft können wir nur alle zusammen gehen.“
Die Veranstaltung endete mit großem Applaus für Veranstalter und Experten.
Im anschließenden Gespräch mit unserer Zeitung machte Bruno Kasdorf deutlich, dass es jetzt darauf ankommt, das Momentum aufrecht zu erhalten. Er wird eine Webpage einrichten, auf der sich Interessierte unverbindlich eintragen können. Auch wird es eine Gruppe geben, die sich dieses Themas besonders annimmt. Mehr Informationen dazu sind auf der Homepage https://www.cdu-jever.de zu finden.
Mit Blick auf die Zeitlinien komme es jetzt vor allem auf das schnelle Erstellen eines Wärmeplans für Jever an. Entscheidet sich die Stadt für ein Wärmenetz ist dessen Realisierung in zwei bis vier Jahren möglich. Ein Pufferspeicher könnte beispielsweise im Gewerbegebiet aufgestellt werden.