Verlauf und Ergebnis der Beratungen im Schulausschuß vom 26.02.2009 zur Sanierung der Grundschule Cleverns sowie die Presseberichte darüber geben der CDU Jever Veranlassung, ihre Auffassung zu diesem Thema darzustellen.
Die CDU Jever neigt nicht – wie in der Presse vermutet – zu der sog. ‚großen Lösung’, d.h. einer Komplettsanierung der Grundschule mit Neubau eines Kindergartens unter Aufgabe des Standortes Sandelermöns.
Worum geht es? Aufgrund festgestellter baulicher Mängel ist ein weiterer Betrieb der Grundschule Cleverns ohne Sanierung nicht möglich. SPD, SWG und FDP haben in der Schulausschusssitzung dafür plädiert, die Schule auf der Grundlage der Architektenvorschläge, allerdings ohne Kindergartenneubau, komplett zu sanieren. Eine derartige Lösung lehnt die CDU Jever ab, weil sie nicht nur mit erheblichem finanziellen Aufwand zu verwirklichen wäre, sondern auch unter entwicklungs- und bildungspolitischen Aspekten kein tragfähiges und zukunftsweisendes Konzept erkennen lässt.
Die CDU Jever ist nach eingehenden Beratungen zu der Auffassung gelangt, dass unter Zugrundelegung der erst kürzlich im Rat beschlossenen städtebaulichen und der prognostizierten demografischen Entwicklung, d.h. rapide sinkender Kinder- und Schülerzahlen nur zwei Lösungen in Betracht kommen können.
Dies ist in der Tat einerseits die von der Verwaltung vorgeschlagene ‚große Lösung’. Sie beinhaltet praktisch langfristig die Sicherung eines Bildungsstandortes im Außenbereich Cleverns. Die Zusammenlegung von Kindergarten und Grundschule entspricht zudem modernen Anforderungen im Sinne eines frühkindlichen Bildungskonzepts. Diese Lösung ist allerdings mit einem erheblichen finanziellen Aufwand verbunden und nur durch Kredite zu finanzieren. Sie ist deshalb nach Auffassung der CDU Jever vor allem angesichts der aktuellen und in 2009/2010 zu erwartenden Finanzsituation nicht zu rechtfertigen. Hinzu kommt, dass angesichts der zukünftig stark sinkenden Schülerzahlen davon auszugehen ist, dass ab dem Jahre 2015 die Kapazitäten der Paul-Sillus-Schule und der Grundschule Harlinger Weg ausreichen werden, um alle Schüler aus Jever aufnehmen zu können. Diese Tatsache verdient um so mehr Beachtung, als nach der jüngsten Prognose des Nieders. Instituts für Wirtschaftsforschung die Schülerzahlen bis zum Jahre 2025 sogar um bis zu 40 % sinken werden. Entsprechendes gilt natürlich für die Kindergartenplätze. Bezüglich der Kindergartenplätze kommt hinzu, dass auf der Grundlage der bereits erwähnten von SPD, SWG und FDP vorgeschlagenen Lösung aktuell die Erweiterung des Kindergartens Klein-Grasshaus erforderlich wird, wodurch auch langfristig im Stadtgebiet ausreichend Kindergartenplätze zur Verfügung stehen werden.
Die CDU Jever ist angesichts dieser Faktenlage der Auffassung, dass aktuell als Alternative zum Verwaltungsvorschlag nur eine Sanierung der Grundschule Cleverns in einem Umfang erfolgen kann, der die beanstandeten baulichen Mängel beseitigt und die Schule in einen Zustand versetzt, der kurz- und mittelfristig einen vernünftigen Unterricht gewährleistet, den Schülern in Cleverns gleiche Bildungschancen wie in den übrigen jeverschen Schulen bietet und den Standort Cleverns für die nächsten Jahre sichert. Entsprechende Nachfragen seitens der CDU Jever bei der Verwaltung haben ergeben, dass eine solche Lösung mit einem Kostenaufwand von ca. € 300.000,-- zu verwirklichen ist, eine Summe, die einerseits haushaltspolitisch gerechtfertigt erscheint, andererseits angesichts der zukünftig sinkenden Schülerzahlen aber auch nicht überschritten werden sollte.