„Zentrale Groß-Feuer fördern nur den Kommerz“
Cleverns - Bei der Genehmigung der Osterfeuer im ländlichen Bereich Jevers sollten Tradition und dörflicher Charakter eine Rolle spielen. Dafür will sich die Clevernser Ratsfrau und stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Renate Reck einsetzen. Denn durch die neue Genehmigungspraxis für Osterfeuer stehen zahlreiche private Feuer vor dem Aus, befürchtet sie. "Die Förderung und Beschränkung auf die Ausrichtung zentraler Groß-Osterfeuer fördert nicht nur den Kommerz, sondern führt auch dazu, dass den Dorfgemeinschaften ein seit Jahrzehnten bestehender Treffpunkt wegbricht“, meint die Ratsfrau. Die von der Landesregierung geplanten und vom Landkreis umgesetzten Regeländerungen für das Abbrennen von Osterfeuern sorgen besonders in der Altgemeinde Cleverns-Sandel für Diskussionen. Schon mehrfach sei sie auf die Verordnung angesprochen worden, berichtet Renate Reck. Viele vermissten konkrete Aussagen. Für Renate Reck und den Vorsitzenden des CDU-Stadtverbands Jever, Rainer Dabitsch, macht die Einschränkung des Brauchtums keinen Sinn. Gleichwohl verkennen beide nicht, dass die liberale Regelung der Brauchtumsfeuer durch Ignoranz, Missbrauch und Fahrlässigkeit einiger weniger Probleme immer wieder bereitet hat. Hier gelte es gegenzusteuern. „Das Feuer am Karsamstag ist nicht dafür da, Gartenabfälle bei einer Bratwurst in Gesellschaft loszuwerden“, betont Renate Reck.
Wer ein Osterfeuer abbrennen möchte, so die neue und bisherige Verordnung, muss dies beim Ordnungsamt der Stadt anmelden. Bisher habe die Verwaltung beim Genehmigungsverfahren nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt und den Wildwuchs unterbinden können, erfuhr die Ratsfrau auf Anfrage beim Ordnungsamt. Sie möchte erreichen, dass es so bleibt und keine Unsicherheit besteht. Die Clevernser Ratsfrau kann sich auch nicht erklären, wie die Brauchtumspflege bei den Antragstellern für Osterfeuer bewertet werden soll und wer als Osterfeuer-Veranstalter in den Ortschaften den Zuschlag erhält. „Gerade im Bereich Sandelermöns ist das Osterfeuer in den einzelnen Bauernschaften ein wichtiger Bestandteil der Gemeinschaftspflege und jedermann zugänglich“, weiß sie.