Jeveraner empört über SPD-Bürgermeisterkandidat
Seit vielen Jahren versuchen die politisch Aktiven der Parteien, die Medien und viele Andere alles Mögliche, um die wachsende Politikverdrossenheit zu mindern. Ständig werden in diesen Tagen Wahlaufrufe gestartet und ein fairer Umgang der Aktiven untereinander als Vorbild für die Jungwähler eingefordert. Um das Interesse gerade junger Menschen besonders in dem für sie so unmittelbaren Kommunalbereich zu wecken und erfahrbar zu machen, werden auch gerne Online-Foren geschaltet, in denen eine Partei oder, gerade bei einer Bürgermeisterwahl, ein Kandidat online ‚gevotet‘ werden kann. Natürlich sind die Ergebnisse bestenfalls tendenziell, aber es soll ja auch dazu motiviert werden, sich zu informieren und dann zur echten Wahl zu gehen.
Diese Aktionen der Medien sind sehr zu begrüßen, kosten sie die Ersteller solcher Seiten und deren Redaktionen doch auch Zeit und Geld und sind gewiss auch vom guten Willen der Redaktionen geprägt. In Anerkennung dieser Mühen ist insbesondere von den umworbenen Kandidaten ein ausgeprägtes Feingefühl für Fairness und ihre darzustellende Vorbildfunktion zu erwarten.
Im derzeitigen Wettbewerb um den Bürgermeisterstuhl der Bürgerstadt Jever hat jedoch ein Kandidat seine Anhänger öffentlich zum Missbrauch und Manipulation des Portals aufgefordert. Auch wenn es sich hier ‘nur’ um ein Online-Wahlportal handelte und nicht um die echte Wahl, war es eine Anleitung zum Betrug.
Alle Aufforderungen der politisch Aktiven an Jugendliche, sich im Leben geradlinig und ehrlich zu verhalten, werden dadurch komplett konterkariert, von der Vorbildfunktion will ich hier gar nicht mehr reden. Die betroffenen Medien müssen in der Folge reagieren und die Portale einstellen, was schade für die große Mehrheit ist, welche diese ordnungsgemäß nutzte.
Die Entschuldigung des Aspiranten relativiert sich vor dem Hintergrund seines vormaligen Bedauerns über die Einstellung der Seite und gipfelt in der danach noch folgenden komplett beweisfreien Beschuldigung der Anhänger der anderen beiden Kandidaten.
Fazit: Die Betrugs-Aufforderung war vorsätzlich gestartet, auch nach dem Scheitern gab es keinerlei Einsicht und eine Entschuldigung gab es erst nachdem die Situation für den Kandidaten aufgrund des massiven Mediendruckes unhaltbar wurde.
Das Amt des Bürgermeisters der Stadt Jever ist von großen Herausforderungen und Belastungen geprägt.
Ein Kandidat, der schon im Vorfeld der Wahl vor dem Votum des Souverän einknickt und das Ansehen des Amtes schon in der Wahl gefährdet, stellt durch derartiges Handeln seine Nichteignung für das Amt außer Frage. Jever braucht einen in jeder Situation integren Bürgermeister, das haben die Bürger dieser Stadt verdient.
Von SWG und Grünen sollte eine öffentliche Distanzierung von ihrer Unterstützung für den Kandidaten erwartet werden.